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Neues BMBF-Projekt:

05. April 2019

Wissenschaftlern des Geographischen Instituts der Ruhr-Universität Bochum und des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung Dortmund ist die 18-monatige Definitionsphase eines BMBF-Projekts zur Grünen Infrastruktur bewilligt worden. Die strategische Planung „Grüner Infrastruktur“ (GI) in urbanen Räumen wird von der EU und Deutschland aktiv gefördert. Der Nutzen Grüner Infrastruktur zeigt sich in der Stärkung vielfältiger Ökosystemleistungen und in der Umsetzung naturbasierter Lösungen. Nachhaltige Stadtentwicklung ist in China und in Deutschland eng verknüpft mit den Zielen von Klimaschutz und Klimaanpassung. Zu beiden vermag Grüne Infrastruktur Beiträge zu leisten. Der Transfer von Wissen und Methoden in die Planungspraxis unter Beachtung der spezifischen, kulturell, gesellschaftlich und regional bedingten Governance-Arrange­ments beider Länder ist die Herausforderung, der sich das beantragte Projekt ebenso annimmt wie der Entwicklung einer Toolbox zur Bewertung der Ökosystemleistungen, die durch die Grüne Infrastruktur gefördert werden.

In Zusammenarbeit mit Wissenschaftlern der Tongji-Universität (Shanghai) und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften (Beijing) wird ein Methodenpaket zur räumlich expliziten Planung grüner Infrastruktur entwickelt. Mit ihm werden alternative Entwicklungsszenarien vergleichend im Hinblick auf konkurrierende Ökosystemleistungen bewertet. Die Methodenentwicklung wird in Deutschland in enger Anbindung an die Planungspraxis auf regionaler und kommunaler Ebene erfolgen, der Transfer der Erkenntnisse und Methoden in China wird durch die Einbindung chinesischer, auf Grünflächenplanung spezialisierte Experten erfolgen.

Methodenentwicklung und -test werden im Ruhrgebiet und in Shanghai auf verschiedenen räumlichen Maßstabsebenen durchgeführt. Besonderes Augenmerk gilt dabei der sozialwissenschaftlichen Analyse der in beiden Ländern differenten formellen und informellen Institutionen, Normen und Handlungsroutinen. Sie sind für Umsetzungskonzepte auf Stadtteil- oder Quartiersebene (Reallabore/MetroLabs) und auf der regionalen Maßstabsebene und somit für eine transformative Wissenschaft unverzichtbar.

Geographisches Institut, Ruhr-Universität Bochum

Prof. Dr. Harald Zepp (Projektleitung),
Dr. Luis Inostroza, Prof. Dr. C. Jürgens, Prof. Dr. T. Schmitt

ILS - Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung gGmbH

Prof. Dr. S. Siedentop, Dr. Karsten Rusche
Diese Meldung wurde aus dem Archiv der bis Oktober 2022 aktiven Instituts-Homepage importiert. Bilder, Formatierungen und Links sind ggf. inkorrekt oder fehlen.


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Autor:
Zepp