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Neu: Ein Forschungskoordinator am Geographischen Institut

08. March 2017

Mit Beginn des Wintersemesters hat PD Dr. Pascal Goeke seine Stelle als Forschungskoordinator am Geographischen Institut angetreten. Hierbei handelt es sich um ein junges Aufgabenfeld, dessen Tätigkeitsspektrum selbst für viele Wissenschaftler noch etwas unklar ist. Deshalb werden im Folgenden Pascal Goeke und sein Arbeitsfeld in einem kleinen Interview vorgestellt.
Was ist Ihre Aufgabe als Forschungskoordinator?
In der Ausschreibung hieß es, dass ich das Institut bei der Schärfung seines Forschungsprofils unterstützen soll. Das bedeutet konkret, dass ich die Einwerbung von Drittmitteln vorantreibe, Kooperationen aufbaue und Konferenzen organisiere – aber das alles hängt auch von den Interessen und Aktivitäten der Kolleginnen und Kollegen im Institut ab.
Was können das Institut und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun, damit die Koordination erfolgreich sein kann?
Nun, Koordination meint ja Abstimmung verschiedener Dinge und Vorgänge. In diesem Sinn ist von allen gefordert, dass sie einerseits eigene Dinge und Ideen vorantreiben, aber andererseits offen für alternative Ideen und Zugänge bleiben. Sind diese beiden Elemente gegeben, kann ich koordinieren. Ich versuche vor allem Zusammenhänge zu entdecken, die vielleicht nicht so offensichtlich sind. Das gilt auch mit Blick auf mögliche Forschungsanträge. Es gibt eine Vielzahl von Ausschreibungen, die explizit auf Inter- oder Transdisziplinarität abstellen. Gerade unter dem Vorzeichen des Anthropozäns geht es darum, verschiedene Disziplinen und Perspektiven zu verbinden, um gemeinsam nach neuen Lösungen zu suchen. Aber aus meiner Sicht gilt immer, und das hat schon Max Weber gesagt, dass es die besondere Leistung der Wissenschaft ist, das Selbstverständliche zum Problem zu machen. Was ich sagen will, die Kunst der Koordination besteht darin, die zuvor vorhandenen Perspektiven und Problemstellungen aufeinander zu beziehen.
Welche Erfahrungen bringen Sie dafür mit?
Mit der gebotenen Vorsicht bei Eigenlob würde ich mir einerseits zuschreiben, dass ich durch meine verschiedenen Arbeitsorte und -kontexte einen guten Überblick über die Geographie und die Sozialwissenschaften habe. Ich war Stipendiat in einem Graduiertenkolleg in Osnabrück, das eine tolle und lebensechte Schulung in Sachen Interdisziplinarität bot. Auch als Geschäftsführer am Forum Internationale Wissenschaft in Bonn habe ich aufs Engste mit anderen Disziplinen – vornehmlich der Soziologie – zusammengearbeitet. Zum anderen verfüge ich über Koordinationserfahrung in heterogenen Kontexten. Mir fällt es leicht, andere Perspektiven zu erkennen und ich glaube auch, dass ich die jeweiligen Perspektiven, die ja immer kontingent sind, mit ihren Möglichkeiten und Limitationen aufeinander beziehen kann. Vor allem aber macht es mir Spaß, wenn es mir durch Koordination gelingt, die Grenzen unseres Wissens auszuweiten.
Woher kommen Sie und was genau haben Sie gemacht, bevor es Sie nach Bochum gekommen sind?
Gebürtig komme ich aus Oberursel, einer kleinen Vorstadt von Frankfurt am Main. In Frankfurt habe ich auch mit dem Studium begonnen, aber das war recht grauslich. Also habe ich an der Katholischen Universität in Eichstätt weiterstudiert. Im Wesentlichen Geographie, aber auch BWL/VWL, Kommunikationswissenschaft und Soziologie. Daran anschließend war ich Stipendiat im Graduiertenkolleg ›Migration im modernen Europa‹ in Osnabrück, wo ich auch mit einer Arbeit über transnationale Migrationsbiographien promoviert wurde. Dann folgte Zeiten in Frankfurt, in Zürich – wo ich mich auch habilitiert habe – und zuletzt in Bonn, ehe ich nach Bochum kam.
Diese Meldung wurde aus dem Archiv der bis Oktober 2022 aktiven Instituts-Homepage importiert. Bilder, Formatierungen und Links sind ggf. inkorrekt oder fehlen.


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Autor:
Goeke