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Fernerkundung im Schulunterricht

26. September 2017

"Wir sind nur ein Sandkorn im großen Sandkasten der Erde", so beschreibt Schülerin Lea Brünagel ihre Erfahrungen im Differenzierungsfach Geographie-Physik. Denn hier wird mit Satellitenbildern gearbeitet, die live in den Unterricht eingebunden werden. Solch ungewöhnliche Blicke auf unsere Welt verdankt das Gymnasium Alleestraße (GSA) wissenschaftlichen Partnern, zu denen jetzt auch die Ruhr-Universität Bochum gehört. In diesen Tagen traf man sich zur feierlichen Unterzeichnung des Kooperations­vertrags. "Es geht darum Türen aufzustoßen", erklärt Carsten Jürgens, seit 2004 Professor für Geo-Fernerkundung in der AG Geomatik des Geographischen Instituts der Ruhr-Universität Bochum. Die beiden Erdbeobachtungsprojekte "KEPLER ISS" und "Fernerkundung in Schulen" sollen dabei helfen der Öffentlichkeit zu zeigen, dass Wissenschaft nicht im Elfenbeinturm stattfindet, sondern vielmehr einen praktischen Nutzen für die Gesellschaft hat. Bereits seit Oktober 2009 kooperiert das GSA dank der engagierten Initiative von Erdkundelehrerin Christina Müller mit der Universität Bonn. Ziel der Kooperation mit den beiden Unis ist es, Schülerinnen und Schüler in die Welt der satellitengestützten Fernerkundung einzuführen Auch lernen sie, die Daten im Hinblick auf fachspezifische Fragestellungen auszuwerten. Highlight der Kooperation ist das neu geschaffene Unterrichtsfach Geographie-Physik.für die Jahrgangsstufen 8 und 9. "Geographie ist an sich ein interdisziplinär angelegtes Fach", erklärt Christina Müller, "und daher hervorragend geeignet, um die physikalischen Grundlagen der Fernerkundung mit den geographischen Anwendungsmöglichkeiten der digitalen Bildverarbeitung zu verknüpfen". Neben Daten der europäischen Sentinel-Satelliten gehört dazu auch ein von der NASA zur Verfügung gestellter Live-Stream vom Columbus Labor der ISS. "Bei den Schülern kommt das gut an", so Müller, "der Einsatz von GPS, von Apps und Augmented Reality im Unterricht wirkt motivierend. Bemerkenswert ist dass das Fach vermehrt von Mädchen gewählt wird. Das lässt auf ihr verstärktes naturwissenschaftliches Interesse hoffen. Gleichzeitig bereitet sich die erste deutsche Astronautin auf ihren Flug ins All vor. Dorthin, wo sie die Erde so wahrnehmen wird wie die Schülerinnen und Schüler - als riesigen Sandkasten. Die Projekte „FIS” und „KEPLER ISS“ werden vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert (FKZ: 50EE1703 / 50JR1701). Mehr dazu unter: http://news.rub.de/presseinformationen/wissenschaft/2017-05-02-geografie-wie-weltraumbilder-den-schulunterricht-kommen http://columbuseye.uni-bonn.de http://fis.uni-bonn.de

Ansprechpartner Christina Müller, Gymnasium Siegburg Alleestraße, christina.mueller@gymnasium-alleestrasse.de Dr. Andreas Rienow, Ruhr-Universität Bochum, andreas.rienow@rub.de

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